Fr
17
Februar
2023
19:00
Einlass
20:00
Start
Trinity Music
präsentiert
Fr
17.02.
19:00
Einlass
20:00
Start
Ausverkauft

HIGH VIS

+ Support: WRONG MAN

DAS KONZERT IST RESTLOS AUSVERKAUFT UND ES WIRD KEINE TICKETS AN DER ABENDKASSE GEBEN!
Konzert
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+ Geb

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HIGH VIS

Aufgewachsen mit und bestens geschult in angriffslustigem Punk polterndem Hardcore, wagen die fünf Londoner Lads von High Vis etwas geradezu Unverfrorenes: Sie vermengen die Wut und Kompromisslosigkeit ihrer stilistíschen Kinderstube mit der gleichen hymnischen Grandezza und lässigen Tanzbarkeit, mit der die Legenden des „Madchester“-Sounds in den 90ern den gesamten Britpop revolutionierten. Auf ihrem Anfang September erschienenen, zweiten Album mit dem allzu programmatischen Titel „Blending“ verbinden sich so gegensätzliche Inspirationen wie Fugazi und Inspiral Carpets, Gang of Four und The Cure, Joy Division und Bauhaus, A Flock of Seagulls und Ride zu einem unverwechselbar stacheligen Brit-Punk, der gleichsam wütend wie umarmend, zornig wie euphorisch aus den Boxen kracht. Wenig überraschend daher, dass die englische Fachpresse das Quintett nicht nur geschlossen zu einem der zwingendsten „Artists to Watch“ erklärte, sondern in High Vis sogar „den Beginn einer neuen gloriosen Ära des Britpop“ vermutet. Am 16. und 17. Februar 2023 kann sich jeder im Rahmen von zwei Deutschland-Shows in Hamburg und Berlin selber ein Bild davon machen, ob es sich dabei um eine Übertreibung oder eine blanke Tatsache handelt.

„Haben Sie sich jemals gefragt, wie die Stone Roses klingen würden, wenn sie auf Dischord Records wären und von Steve Albini produziert wurden? So ziemlich klingen High Vis“, jubelte das Revolver Magazine anlässlich des Erscheinens ihres zweiten Albums „Blending“. Die Kollegen von Consequence befanden, dass „die ständige Auf-und-Ab-Dynamik der Band hinter dem hymnischen Gesang ebenso berührend wie heiter“ ist und dabei nur eines von vielen Beispielen „für die schiere Kraft, die diese Band besitzt.“ Während das stets stilsichere Trendbarometer Stereogum bemerkte: „Wo Genre-Crossover-Musik häufig wie eine Mischung klingt, die nur zum Selbstzweck ausprobiert wurde, erschaffen High Vis tatsächlich ihre ganz neue Klangwelt mit dringlichem Vorsatz und führen sie mit akkurater Präzision aus.“

Offenkundig ist die Herkunft der fünf Musiker hinter High Vis - Shouter/Sänger Graham Sayle und Drummer Edward ‚Ski‘ Harper spielten, bevor sie High Vis 2016 gründeten, schon jahrelang gemeinsam in zahlreichen Punk- und Hardcore-Bands, und auch die kurz darauf rekrutierten Gitarristen Martin MacNamara und Rob Hammeren sowie Bassist Rob Moss hatten sich in der Londoner DIY-Punk-Szene bereits einen kultigen Ruf aufgebaut. Auch bei High Vis sollten diese Hardcore-Roots zwingend und jederzeit spürbar sein - „Hardcore ist einfach die beste Sache der Welt, wenn du irgendeine Wut im Bauch hast“, so Sayle. Auf ihrem 2019 veröffentlichten Debütalbum „No Sense No Feeling“ war dies noch deutlich zu spüren: Man findet viele Nuancen des US-Post-Hardcore Marke Fugazi, mit hüpfenden Rhythmen, scharfen Schwenks und großer Lust an rabiater Unfreundlichkeit. Sayle zufolge sei man auch stolz auf die Platte, obwohl sie „eine sehr schwierige war: Es klingt die ganze Zeit, als wären wir als Menschen nur wütend, verloren und unberechenbar.“

Viele Konzerte, zahllose neu geschriebene Songs sowie eine - für Sayle - entscheidende Psychotherapie später, habe man sich als Band wie auch als Menschen mit dem zweiten Album gefunden. Der wütende Kern blieb, neu hinzukam ein beachtlich tief- und raumgreifendes Differenzierungsvermögen, textlich, musikalisch und sogar stimmlich: „Ich dachte immer, dass ich die Leute nur anschreien kann“, erinnert sich der Frontmann, „High Vis ließ mich erkennen, dass ich tatsächlich singen kann. Diese Band mit dieser Platte ist ein Höhepunkt von allem: meiner Jugend, meiner Erziehung, dem Versuch, allem einen Sinn zu geben.“ Ein Sinn, der den Titel „Blending“ noch einmal ganz anders mit Inhalt füllt als nur bezüglich der Kreuzung verschiedener Genres: „Die Botschaft des Albums lautet: Du bist nicht der, für den du dich hältst. Was auch immer du glaubst zu sein, das bist du nicht. Doch dafür bist du eben jemand vollkommen anderes. Finde dich deshalb nicht mit dem Gedanken ab, dass du dies und das nicht sein kannst.“ Ganz so, wie es High Vis mit ihrer Musik bravourös demonstrieren.


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