Konzert
RAINER VON VIELEN
Bevor Du an Rap, Dancehall, Elektro-Rock oder sonst etwas vermeintlich hippes denkst, lass uns folgendes unmissverständlich klarstellen: diese Band gewordene Festung der Umtriebigkeit hat ihre Fundamente im Allgäu.
Wenn E.T. den Finger hebt, um nach Hause zu telefonieren, wenn Moses das Meer teilt um das Volk Israel ins gelobte Land zu führen, dann treibt sie die ein und die selbe Sehnsucht: Es ist das Bedürfnis nach Heimat.
Heimat, das ist der Ort, wo man die Regeln versteht, wo man sich auskennt, wo man selbst mit seinen Freunden festen Boden unter den Füßen hat. Heimat, das hat nichts mit Herkunft zu tun, aber viel mit Vertrauen und Haltung.
„Milch & Honig“ heißt das aktuelle Album von Rainer von Vielen und seiner Band. Es ist die Platte, mit der sie zu Hause angekommen sind. Obwohl die Band eingentlich immer unterwegs ist, sind die regionalen Bezüge nicht zu überhören. Das neue Rainer von Vielen Programm riecht nach Alm, genauso wie auf Peter Fox 'Stadtaffe' oder Jan Delays 'Wir Kinder vom Bahnhof Soul' die Metropolen Hamburg und Berlin rauschen. Ausgerechnet Musiker, die sich über amerikanische, schwarze Musik von Soul über Rap bis Dancehall definieren, scheinen in den letzten Jahren gefunden zu haben, wonach der deutsche Rock seit der Neuen Deutschen Welle sucht: Musik mit Heimat und Haltung.
Genauso, wie in der Wirklichkeit der Zuwanderungsgesellschaft, ist Heimat bei Rainer von Vielen kein Begriff mehr, der nur zulässt was das Klischee erfüllt. Der Blick schweift vom Allgäu aus in die Welt, und vereint scheinbare Widersprüchlichkeiten. Sind es auf der einen Seite Tuba und Quetschkommode, stehen dem auf der anderen Seite tibetanischer Obertongesang und Clubbeats entgegen, die ein neues Ganzes ausmachen, dessen Reiz das Ungewohnte im Vertrauten ausmacht.
„Her – mit den Freunden, mit den Frauen, mit dem Frieden...“. Auch Haltung ist nichts holzschnittartiges und berechenbares mehr, wie wir früher dachten und es der Generation der Liedermacher vorgeworfen haben. Es interessiert Musiker wie Rainer von Vielen nicht, was politisch korrekt, sondern was wahr ist: „Wir haben’s immer schon gewusst, mussten uns vor der Wahrheit verstecken, unsere Augen mit dem Glauben an Profit bedecken.“
Wie ein Bergsteiger, der die Ruhe sucht, verzieht sich Rainer von Vielen wieder auf den nächsten Gipfel, wenn man meint ihm nahezukommen. Und aus der Distanz sieht man dann, dass Rainer von Vielen in Wirklichkeit immer mehrere sind. Teils kennen sie sich schon aus der gemeinsamen Kindheit im Allgäu, auf jeden Fall aber schon seit Jahren als Band von Bühnen auf denen sie ihr Publikum überraschen und begeistern. Mitsch Oko (Gitarre), Dan le Tard (Bass), Niko Lai (Schlagzeug) und Rainer (Gesang, Elektronik) verlassen ihre Versuchsanstalt für Gesundsinnigkeit und gehen einen Schritt weiter: Sie geben selbst Ihrem Zuhörer Gesicht und Identität.
„Von vielen Stilen zu viele?“. No Way geneigter Konzertbesucher! Einfalt passiert woanders – die aufgeworfene Frage beantwortet die Band selbst: „Es gibt kein Zurück!“. Nenn es Zen-Metal, Teufels-Pop, Breitband-Minimalismus oder LoFi-Glam – Rainer von Vielen machen Bastard-Pop. Dabei mischen sie Einflüsse verschiedener Kulturen so wie Djs Platten: vermeintlich Gegensätzliches wird zusammengeführt, das Gewohnte zerrissen und somit Neues kreiert. Als Konsequenz trifft dann Bayern auf Tibet und Liverpool auf den Kongo. Alles zusammen macht Rainer von Vielen zum Cabrio unter den Live-Bands unserer Breiten und läd ein zum emotionalen Steilwandklettern. Hals- und Beinbruch!
Wenn E.T. den Finger hebt, um nach Hause zu telefonieren, wenn Moses das Meer teilt um das Volk Israel ins gelobte Land zu führen, dann treibt sie die ein und die selbe Sehnsucht: Es ist das Bedürfnis nach Heimat.
Heimat, das ist der Ort, wo man die Regeln versteht, wo man sich auskennt, wo man selbst mit seinen Freunden festen Boden unter den Füßen hat. Heimat, das hat nichts mit Herkunft zu tun, aber viel mit Vertrauen und Haltung.
„Milch & Honig“ heißt das aktuelle Album von Rainer von Vielen und seiner Band. Es ist die Platte, mit der sie zu Hause angekommen sind. Obwohl die Band eingentlich immer unterwegs ist, sind die regionalen Bezüge nicht zu überhören. Das neue Rainer von Vielen Programm riecht nach Alm, genauso wie auf Peter Fox 'Stadtaffe' oder Jan Delays 'Wir Kinder vom Bahnhof Soul' die Metropolen Hamburg und Berlin rauschen. Ausgerechnet Musiker, die sich über amerikanische, schwarze Musik von Soul über Rap bis Dancehall definieren, scheinen in den letzten Jahren gefunden zu haben, wonach der deutsche Rock seit der Neuen Deutschen Welle sucht: Musik mit Heimat und Haltung.
Genauso, wie in der Wirklichkeit der Zuwanderungsgesellschaft, ist Heimat bei Rainer von Vielen kein Begriff mehr, der nur zulässt was das Klischee erfüllt. Der Blick schweift vom Allgäu aus in die Welt, und vereint scheinbare Widersprüchlichkeiten. Sind es auf der einen Seite Tuba und Quetschkommode, stehen dem auf der anderen Seite tibetanischer Obertongesang und Clubbeats entgegen, die ein neues Ganzes ausmachen, dessen Reiz das Ungewohnte im Vertrauten ausmacht.
„Her – mit den Freunden, mit den Frauen, mit dem Frieden...“. Auch Haltung ist nichts holzschnittartiges und berechenbares mehr, wie wir früher dachten und es der Generation der Liedermacher vorgeworfen haben. Es interessiert Musiker wie Rainer von Vielen nicht, was politisch korrekt, sondern was wahr ist: „Wir haben’s immer schon gewusst, mussten uns vor der Wahrheit verstecken, unsere Augen mit dem Glauben an Profit bedecken.“
Wie ein Bergsteiger, der die Ruhe sucht, verzieht sich Rainer von Vielen wieder auf den nächsten Gipfel, wenn man meint ihm nahezukommen. Und aus der Distanz sieht man dann, dass Rainer von Vielen in Wirklichkeit immer mehrere sind. Teils kennen sie sich schon aus der gemeinsamen Kindheit im Allgäu, auf jeden Fall aber schon seit Jahren als Band von Bühnen auf denen sie ihr Publikum überraschen und begeistern. Mitsch Oko (Gitarre), Dan le Tard (Bass), Niko Lai (Schlagzeug) und Rainer (Gesang, Elektronik) verlassen ihre Versuchsanstalt für Gesundsinnigkeit und gehen einen Schritt weiter: Sie geben selbst Ihrem Zuhörer Gesicht und Identität.
„Von vielen Stilen zu viele?“. No Way geneigter Konzertbesucher! Einfalt passiert woanders – die aufgeworfene Frage beantwortet die Band selbst: „Es gibt kein Zurück!“. Nenn es Zen-Metal, Teufels-Pop, Breitband-Minimalismus oder LoFi-Glam – Rainer von Vielen machen Bastard-Pop. Dabei mischen sie Einflüsse verschiedener Kulturen so wie Djs Platten: vermeintlich Gegensätzliches wird zusammengeführt, das Gewohnte zerrissen und somit Neues kreiert. Als Konsequenz trifft dann Bayern auf Tibet und Liverpool auf den Kongo. Alles zusammen macht Rainer von Vielen zum Cabrio unter den Live-Bands unserer Breiten und läd ein zum emotionalen Steilwandklettern. Hals- und Beinbruch!