THE HEAVY
Das ist ein echtes Versprechen: „Heavy For You“ heißt die neue Single von The Heavy, und sie klingt auch genau so. Eine Gitarrensolomelodie, ein abwärts laufender Bläsersatz, dann setzt Kelvin Swabys charismatische Stimme ein und auf einen Schlag ist diese Stimmung wieder da, die die Briten seit einer guten Dekade auszeichnet. Während andere Bands nach dieser Zeit langsam nachlassen, nimmt die Intensität bei The Heavy noch zu. Das gilt für das ganze kommende Album „Sons“, das im Mai erscheint. Die zehn Songs sind, jeder einzelne für sich, scharfe Schocks, die keinesfalls nachlassen, vom Opener „Heavy For You“ bis zum letzten großen Hurra im abschließenden „Burn Bright“, und insgesamt ist es ein 35-minütiger Ritt durch all das, was The Heavy ausmacht. Diese trotzige Kombination aus britischem Indie-Rock, Soul und Funk wirkt hinreißend wie eh und je aufs Hirn und aufs zentrale Nervensystem gleichzeitig. Dabei wird mit allen Elementen gespielt: Mal drehen The Heavy einen akustischen film noir, mal entführen sie uns in die Disco-Zeiten der 70er oder in die Stax-Studios der 60er, mal spielen sie einen schäbig-verbrämten Glamrock. „Sons“ ist im Grunde genommen eine Best-of-Platte für sich, auf der die Jungs aus Bath – wobei Swaby inzwischen in Florida wohnt – alles in reine Energie verwandeln: Jeder Track ist ein Hit. Das liege, wie Swaby erzählt, einerseits daran, dass sie eine Platte wie ein Mixtape für den besten Freund aufnehmen wollten, andererseits daran, dass ihre Skills als Songwriter und Produzenten über die Jahre einfach immer besser und präziser geworden sind. Der Gitarrist Daniel Taylor dagegen erklärt es ein bisschen simpler: „Ich will Musik für Leute machen, die mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind.“ Das gilt natürlich auch für die Bühne, wo The Heavy sich von Anfang an einen hervorragenden Ruf erspielt haben, und selten schreit eine Platte so sehr danach, live gespielt zu werden wie „Sons“. Das wird ganz groß, wenn The Heavy im Mai eine exklusive Show in Berlin spielen.