FRIEDEMANN
FRIEDEMANN
Will man dem Rügener Musiker FRIEDEMANN Pathetisches zu seinem Schaffen in den Mund legen, etwas, mit dem er euphorisch sein neues, drittes Album „Ich leg´ mein Wort in euer Ohr“ anpreisen kann, gibt es eine Klatsche: „Ich habe da keinen Plan. Songs waren fertig, wurden aufgenommen – Platte kommt raus“ kommt bodenständig als Antwort auf die Frage, warum die Zeit einfach wieder reif war für ein neues FRIEDEMANN-Album. Wo andere also dankbar erzählen, dass die Welt auf neues Material gewartet habe, dass der Zeitgeist gar nichts anderes zugelassen habe, heißt es aus dem hohen Norden: Songs am Start, Platte da, fertig. Das ist der bescheidene Stil des Norddeutschen. „Ich finde mich nicht wichtig und was ich sage, hat keine Allgemeingültigkeit. Aber ich mache gerne Musik und habe eine Einstellung zu den Dingen und zur Welt, die ich auf meinen Platten teile. Vielleicht kann ich jemanden davon überzeugen, mehr über sich und seine oder ihre Stellung und Verantwortung in unserer Gesellschaft nachzudenken.“
FRIEDEMANN ist schon äußerlich so viel, aber wenn man ihm dann erst zuhört, fächert sich noch etwas mehr vor dir auf: Der volltätowierte Sänger, der auf der Haut Geschichten und Meilensteine mehrerer Leben mit sich trägt, teilt 2018 wieder seine Gedanken zu den ganz großen Themen. Liebe, Solidarität, das Zusammenleben von „unten“ und „oben“. Schwere Kost, die FRIEDEMANN auf seinen 14 neuen Songs verhandelt. Und wer den Mann bisher nur als auf der Bühne hyperaktiven, lautwütenden Sänger von COR oder als Trommler der Berliner Vorzeige-Rabauken von den Troopers kannte, wird beim Erstkontakt mit seinem zweiten Leben mächtig staunen.
CONNY OCHS
Conny Ochs spielt seine dunkel-melancholischen Lieder, die auf dem neuen Album „Doom Folk“ Dioramen apokalyptisch-romantischer Sehnsüchte malen, immer von tief drin, immer nach dem Dunklen tastend, immer um es noch draußen zu holen. Die Songs sind vielschichtig, verschieden, aber immer von unstillbarer Melancholie. Ochs´ Stimme und seine Gitarre können dabei betörend und im nächsten Moment bedrohlich sein und es ist genau dieses Gefühl von Rohheit und Sensibilität, das einen bei seinen Konzerten mitreißt und in das symbolistische Panorama seiner Reise hineinzieht.
Auf den Konzerten im Frühjahr 2019 werden zum ersten Mal die Songs des neuen Albums vorgestellt, das im Frühjahr veröffentlicht wird. Auf Tour wird Ochs diesmal neben Soloshows bei ausgewählten Konzerten außerdem von seiner Band unterstützt.
„So sind wir vom Winter in den Frühling gefallen, und ich packe nach 12 Tagen meine Songtextzettel zusammen, die über den Mikrofonständer, an dem sie alle kleben, ´rausgewachsen sind. Packe alles in meine dunkle Tasche, die jetzt von innen wie Rot leuchtet. Zeichen an der Wand. Zeichen am Himmel. Zeichen im frischen Gras.“ Conny, Frühjahr 2018
Eine der Regeln ist, sich zu verlieren. Und diese Echo klingt durch jedes einzelne Lied. Das sind Wanderlieder. Manisches Streben. Das sind auch unsere Geschichten-Wiegenlieder. Dunkle Folksongs vom Einbruch der Welt, und vom Ausbruch in die Welt.
A.C.