IMARHAN
Die südalgerische Oase Tamanrasset liegt mitten in den Weiten der Sahara. Vor 100 Jahren bestand die Stadt noch aus ein paar gemauerten Häusern, heute ist die Provinzhauptstadt eines der wichtigsten Verteilerzentren afrikanischer Migranten auf dem Weg nach Europa. Genau hier beginnt die Geschichte von Imarhan. Die fünfköpfige Band verbindet Bluesrock mit Sahara Folk und der algerischen Tanzmusik Rai und veröffentlichte 2016 ihr selbstbetiteltes Debütalbum, mit dem sie sich in eine ruhmreiche Tradition stellten. In der Isolation der Sahara entwuchs nämlich schon so manche wunderschöne musikalische Wüstenblume, wie Tinariwen oder Tamikrest, die seit Jahrzehnten weltweit Konzerthallen füllen. Imarhan stehen in der Tradition der musikalischen Brüder im Geiste und sind doch auf einer ganz eigenen Mission. Der Tuareg-Dialekt der Youngsters der "Tuareg Desert Blues Revolution" heißt Tamashek und wird nur noch von circa 62.000 Menschen in Algerien gesprochen. Der weltweite Erfolg von Imarhan macht also auch eine Sprache sichtbar, die vom Aussterben bedroht ist, was auch Gitarrist Iyad Moussa Ben Abderahmane betont: " Es ist die Musik, die uns mit unserer Sprache verbindet und uns erlaubt weiterzusprechen." Am 27.März schlagen Imarhan ihre Zelte im Lido auf.