THE LOW ANTHEM
Psychedelischer Folk von The Low Anthem
Fünftes Werk „Eyeland“ ist Album und Theaterstück zugleich
Einzigartige Kunst von außergewöhnlichen Musikern
Seit einem Jahrzehnt liefert die aus Providence/Rhode Island stammende Band The Low Anthem rund um die beiden Gründer und Masterminds Ben Knox Miller und Jeff Prystowsky eine ganze Welt an Entdeckungen, die weit über das hinausgehen, was sich sonst im Indie-Folk finden lässt. Doch mit ihrem fünften Album „Eyeland“, dem ersten Werk seit fünf Jahren, hat sich diese atemberaubende Band selbst ein Denkmal gesetzt. „Eyeland“, entstanden in einem stillgelegten Opernhaus in ihrer Heimatstadt, ist zugleich eine neue Platte wie auch die Begleitmusik zu dem ersten, von Miller und dem Filmemacher Peter Glantz geschriebenen Theaterstück gleichen Namens. Das Album entstand nicht nur an einem geschichtsträchtigen und klanglich einzigartigen Ort, sondern bringt nahezu alle Musiker zusammen, die in der Geschichte von The Low Anthem jemals Teil der Band waren. Mit diesem herausragenden Album gehen The Low Anthem im Herbst auf Europatournee und machen zwischen dem 22. und 30. Oktober für vier Konzerte in Frankfurt, Köln, Hamburg und Berlin Station in Deutschland.
Von Anbeginn der Bandgründung war absehbar, dass sich hinter The Low Anthem mehr verbirgt als eine weitere gute Indie-Folk-Band. Vom ersten Demo an bis heute folgen die beiden Köpfe der Band, Sänger/Gitarrist Ben Knox Miller und Schlagzeuger/Kontrabassist Jeff Prystowsky, einem stringenten DIY-Konzept. So nahmen sie die ersten zwei Alben „The Low Anthem“ (2006) und „What the Crow Brings“ (2007) in ihren beiden Schlafzimmern mit einfachsten Mitteln auf, konnten mit den Veröffentlichungen aber bereits eine landesweite Gefolgschaft finden.
Mit dem dritten Album „Oh My God, Charlie Darwin“ (2008) änderte sich zwar das Aufnahmeprinzip nicht grundlegend, allerdings expandierte das Duo und wuchs zu einer vollen Band aus fünf Mitgliedern. Jene begleitenden Musiker sind jedoch nicht statisch, verfügen alle über weitere Projekte und gehörten der Band deshalb manchmal nur für eine Aufnahmesession oder eine Tournee an. Ihr jeweiliger Einfluss auf die Musik der beiden Köpfe ist in den Songs und Livemitschnitten aber deutlich zu hören. So gewährleisteten Miller und Prystowsky, dass sich The Low Anthem stets weiterentwickeln.
Dies geschah umso mehr auf dem vierten Album „Smart Flesh“ von 2011, nachdem die Band ihr Studio in einer stillgelegten Pastasaucen-Fabrik in ihrer Heimatstadt aufbauten und erneut viele verschiedene Musiker zu den Sessions einluden. Das dabei entstandene Album, das mit einem außergewöhnlichen, organischen Raumhall begeistert, erwies sich als das Werk, mit dem The Low Anthem auf beachtliches, internationales Interesse stießen. Eine ausgiebige, zwölfmonatige Welttournee schloss sich an, in deren Rahmen The Low Anthem die Bühne unter anderen mit Bruce Springsteen und City & Colour teilten. Aus dem umfangreichen, übrig gebliebenen Material der Aufnahmesessions formten sie ein zweites Album mit dem Titel „Have Fun With Snake Waggon“, das sie unter dem Pseudonym Snake Waggon gratis veröffentlichten.
Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatstadt suchten The Low Anthem nach einem neuen Ansatz. Jenen fanden sie zunächst in einer träumerischen Fantasy-Geschichte von Ben Knox Miller, die die Basis für die neu entstehenden Songs bilden sollte. Der nächste wichtige Schritt war die dauerhafte Pacht des Columbus Theatre, einem ehemaligen, 2009 geschlossenen kleinen Opernhaus, in dem die Band sowohl einen außergewöhnlichen Konzertsaal wie auch ein ganz besonderes Studio installierte. Um sich an den Klang der Räume zu gewöhnen, nahmen die beiden zunächst rund 30 lokale Bands für kleines Geld in ihrem neuen Studio auf, bevor sie sich an das eigene Album setzten. Zu dieser Zeit trafen sie auf den Filmemacher Peter Glantz, der die beiden Köpfe überzeugte, aus der losen Fantasy-Story ein begleitendes Musik-Theaterstück zu konzipieren. So entstanden Album und Theaterstück parallel und beflügelten sich gegenseitig. Ebenso wie die vielen musikalischen Gäste aus allen Phasen von The Low Anthem, die ihren Teil zum Gelingen dieses außergewöhnlichen Projekts beitrugen. Mit „Eyeland“ hat die Band damit etwas geschaffen, das es so kein zweites Mal gibt.