Überraschend, außergewöhnlich, erfolgreich: So lässt sich die noch kurze, aber enorm steile Karriere der schottischen Soul-Stimme Emeli Sandé beschreiben. Ihr erstes, 2012 veröffentlichtes Album „Our Version Of Events“ entwickelte sich zum erfolgreichsten Album eines englischen Künstlers in zwei aufeinanderfolgenden Jahren und stellte einen 48 Jahre alten Rekord der Beatles ein, nachdem das Album 63 Wochen am Stück in den UK-Top Ten notierte. 4,6 Millionen verkaufte Einheiten des Albums belegen die Ausnahmequalität dieser Künstlerin ebenso wie der Gewinn zahlloser Preise, darunter drei BRIT Awards, zwei Ivor Novello Awards sowie drei MOBO Music Awards. Nach einer grandiosen Welttournee, die Emeli Sandé auch in den USA zu gewaltigem Erfolg verhalf, zog sich die Schottin zunächst ins Private zurück, um nun Ende des Jahres mit einem zweiten Album zu begeistern, das einen sehr intimen Blick auf die Multiinstrumentalistin gewährt. Erster Vorbote des „Intermission“ getauften Werks ist die am 16. September erschienene Single „Hurts“, ein berührender Ruf nach künstlerischer und persönlicher Freiheit. Am 17. Oktober kommt Emeli Sandé nach Berlin, um im Rahmen eines exklusiven Showcases ihre neuen Songs erstmals live vorzustellen.

Adele Emeli Sandé, Tochter eines Chorleiters aus Sambia und einer britischen Musikliebhaberin, ahnte schon immer, dass in ihr ein besonderes Stimm- und Kompositionstalent schlummert. Schon früh war Musik ihre große
Leidenschaft. Bevor sie sich jedoch ganz ihrer Passion widmete, studierte sie Medizin und erlangte einen Abschluss in Neurologie. „Sollte es mit der Laufbahn als Musikerin nicht klappen, habe ich etwas, auf das ich mich berufen kann“, erklärte die aufgeweckte 29-Jährige, die bereits als Kind Piano und Klarinette perfekt beherrschte.

Von Anfang an wurde sie in ihrer Heimat vom Erfolg förmlich überrollt. Zunächst schuf sie sich in der Branche einen Namen als begnadete Co-Songwriterin und Gastsängerin für aufstrebende Künstler. Gleich ihr erstes Lied, die Rap-Soul-Nummer „Diamond Rings“, die sie für den jungen britischen HipHopper Chipmunk schrieb, erreichte Platz sechs der britischen Singlecharts. Der zweite Titel „Never Be Your Woman“, eine Kollaboration mit dem Black
Music-Künstler Wiley, landete ebenfalls in der Top 10. Weitere erfolgreiche Songs komponierte sie für Alesha Dixon, Devlin, Cheryl Cole, Tinie Tempah, die Sopranistin Susan Boyle und für Professor Green. Diese letzte Zusammenarbeit, aus der der Song „Read All About It“ hervorging, bescherte ihr ihre erste Nummer 1 in England und geriet zum Sommerhit 2011. Nun wartete die gesamte Nation auf eine eigene Arbeit von ihr.

Ihre erste Single „Heaven“ eroberte 2011 Platz 2 der englischen Charts. Schottland bekam ein neues Soul-Gesicht und Emeli Sandé gilt seither als Star der britischen Urban Music. Mit Erscheinen ihres Debütalbums „Our Version Of Events“ wurde dieser Eindruck durch hohe Notierungen in den internationalen Hitlisten und sieben Platin-Veredelungen bestätigt. Gleich drei Single-Auskopplungen schafften es in der Folge in die Top 3 der UK-Charts. Sie wurde als einzige Künstlerin von den Organisatoren der Olympischen Spiele in London sowohl zur Eröffnungs- als auch zur Abschlussfeier eingeladen. Und auch US-Präsident Barack Obama verfiel ihrer außergewöhnlichen Sopranstimme und bat sie zu einem Konzert ins Weiße Haus.

Nach Beendigung ihrer Welttournee zog sich Emeli Sandé für mehrere Monate ins Private zurück, bevor sie begann, die Songs für ihr zweites Album zu komponieren. Sie nahm sich diesmal viel Zeit, denn die Ereignisse rund um ihr
Debüt kamen ihr vor, „als sei ich ein Dampfdrucktopf, der kurz vor dem Platzen steht“. Im Zuge dieser Selbstreflexion gerieten die neuen Songs höchst privat und intim, und dies mit Vorsatz, wie sie etwa über die nun erscheinende erste Single „Hurts“ sagt: „Ich wollte ‘Hurts’ unbedingt als erste Single veröffentlichen, weil ich damit
endlich all das zum Ausdruck bringe, was ich früher nie so richtig sagen wollte oder konnte. Wie eine Explosion war das: Wirklich alles, was ich schon vor Jahren hätte sagen sollen, steckt in diesem Song. Ich wollte das einfach nicht
länger zurückhalten.“ Entsprechend hoch sind nun die Erwartungen an „Intermission“, die Sandé aber dank ihres außergewöhnlichen Talents locker meistern wird.