Komm süßer Tod

1970 war die Zeit noch nicht reif für Punk, schon gar nicht in Detroit, schon gar nicht für eine Band aus drei schwarzen Brüdern und schon gar nicht für eine Band namens Death! Dies mussten auch die drei Hackney-Brüder erfahren, als sich ihre Träume von einem Plattenvertrag in Luft auflösten. Die Brüder gingen schließlich ihre eigenen Wege und während sich Bobby und Dannis als Reaggae-Musiker neu erfanden, hielt Bandgründer und Visionär Dave an seiner Vision fest. Erst in den 2000er Jahren rückte eine myseriöse Single der Band unter Sammlerkreisen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und entwickelte sich dank des Internets zur Urbanen Legende. Es folge der späte Durchbruch und die Anerkennung, die ihnen so lange verwehrt blieb.

"Death hat in den Siebzigern so viel Ablehnung erfahren, so dass wir nicht anders konnten, als uns in unsere Räume zurückzuziehen. Wir haben da einfach an unserer Musik gearbeitet und komponiert. David und ich haben viele Songs geschrieben - wir haben ganze Bücher gefüllt. Ich dachte, dass diese Lieder immer im Verborgenen bleiben werden. Es waren für mich nur Andenken. ", sagt Bobby Hackney.

Die Brüder David, Bobby und Dannis nahmen zwar ein Album auf, doch die Plattenfirmen wollten davon nichts wissen - vielleicht aufgrund ihres kompromisslosen Bandnamens.

In der Zeit von Motown und einer aufkommenden Disco-Ära war diese Musik ihrer Entwicklung voraus. Death wird heute als die erste schwarze Punkband bezeichnet. "Alle unsere schwarzen Freunde haben gesagt: 'Ihr jammt also mit den Weißen...' ", so Dannis Hackney. "Genau, sie haben versucht, uns zu überzeugen, die Musik zu machen, die der schwarzen Gesellschaft damals entsprach. Wir fanden die Musik zwar richtig gut. James Brown, Motown... Aber irgendwie wollten wir Rock and Roll machen", sagt Bobby Hackney. Sänger und Gitarrist David ist im Jahr 2000 gestorben, doch Dannis und Bobby machen wieder gemeinsam Musik - mit dabei sind auch Songs, die sie in den frühen Siebzigern geschrieben haben.

Wir sind unglaublich gespannt und freuenuns die Band zum ersten Mal in Berlin begrüßen zu dürfen.