VIET CONG
+ THE SOFT WALLS
Konzert
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VIET CONG
Es braucht nur eine Minute des Album Openers „Newspaper Spoons“, um festzustellen, dass „Viet Cong“ eine Platte für den Winter ist. Das Album hat kaum begonnen und die Gitarre knurrt bis zum Ende dieser Auftaktminute noch nicht, doch schon diese flüchtigen Momente zelebrieren eine fast schon greifbare Eiseskälte. Wenn man sich jedoch - wie bei physischer Kälte - zusammenreißt und mit gesenktem Kopf weitermarschiert, bewegt sich „Newspaper Spoons“ vom markanten, fast schon militärisch anmutenden Drumbeat zu einer Melodie, die noch immer bedrohlich wirkt, gleichzeitig jedoch zerbrechlich und fast schon transzendent daherkommt.
Dieser unfehlbare Instinkt dafür, einen eiskalten Song zu erwärmen, ist die schärfste Waffe in den Händen von Viet Cong. Dieses Talent ist rau, aber berauschend. Aus jeder denkbaren Richtung scheint es Dekonstruktion und Auflösung, Härte und Verfall zu regnen. Doch jedes einzelne Mal eilt vielseitige Rettung herbei - ein Quäntchen Humor, ein Moment der Katharsis oder gar ein grundlegend menschlicher Patzer. Tatsächlich beschlossen Viet Cong während der Aufnahmen zum Album, diese Momente genauso zu belassen, um nicht kühl und mechanisch zu klingen. „Es muss kleine Patzer geben, die sich manchmal absichtlich und manchmal unabsichtlich ins Album geschlichen haben“, erklärt Sänger/Bassist Matt Flegel.
Im Verlauf der Platte kommt mit dem sechsminütigen „March Of Progress“ noch mehr Schwung in die ganze Sache. Ein langer, fast schon industrieller Marsch breitet sich über drei Minuten aus, bevor der Boden kollabiert und ein kleines Riff und die erste echte Melodie des Albums ans Tageslicht stoßen.
Die Wiederholung auf „Viet Cong“ hat hypnotische Effekte, rundet aber auch die Ecken und Kanten ab, um einen Raum zu hinterlassen, der trügerisch intim ist. „Continental Shelf“ dreht sich mit einem lauten Knistern und einer äußerst nachdrücklichen Drumline und einer 1000-voltigen Hook. Das Ganze ist so eingängig, dass man nicht einmal bemerkt, dass der Song keinen Refrain hat und dann kommt eine Zeile wie „if we're lucky we'll get old and die“, die so gut klingt, dass es unglaublich erscheint, dass sie nicht schon bei Leonard Cohen, Trent Reznor, Nick Cave oder Sinatra aufgetaucht ist.
Man kann Platten Jahreszeiten zuordnen und man kann die Kargheit von Viet Cong winterlich nennen. Doch um Frost zu bekommen, muss es etwas Wärmeres geben, das einfriert. Also ist „Viet Cong“ ein Winteralbum, aber nur so lange, bis es ein Frühlingswärmer, dann ein Sommerbrenner und schließlich ein Herbstknaller ist. Dann friert es wieder über. ,,They build these buildings, and they're built to break.’’ (aus ,,March Of Progress”)
Dieser unfehlbare Instinkt dafür, einen eiskalten Song zu erwärmen, ist die schärfste Waffe in den Händen von Viet Cong. Dieses Talent ist rau, aber berauschend. Aus jeder denkbaren Richtung scheint es Dekonstruktion und Auflösung, Härte und Verfall zu regnen. Doch jedes einzelne Mal eilt vielseitige Rettung herbei - ein Quäntchen Humor, ein Moment der Katharsis oder gar ein grundlegend menschlicher Patzer. Tatsächlich beschlossen Viet Cong während der Aufnahmen zum Album, diese Momente genauso zu belassen, um nicht kühl und mechanisch zu klingen. „Es muss kleine Patzer geben, die sich manchmal absichtlich und manchmal unabsichtlich ins Album geschlichen haben“, erklärt Sänger/Bassist Matt Flegel.
Im Verlauf der Platte kommt mit dem sechsminütigen „March Of Progress“ noch mehr Schwung in die ganze Sache. Ein langer, fast schon industrieller Marsch breitet sich über drei Minuten aus, bevor der Boden kollabiert und ein kleines Riff und die erste echte Melodie des Albums ans Tageslicht stoßen.
Die Wiederholung auf „Viet Cong“ hat hypnotische Effekte, rundet aber auch die Ecken und Kanten ab, um einen Raum zu hinterlassen, der trügerisch intim ist. „Continental Shelf“ dreht sich mit einem lauten Knistern und einer äußerst nachdrücklichen Drumline und einer 1000-voltigen Hook. Das Ganze ist so eingängig, dass man nicht einmal bemerkt, dass der Song keinen Refrain hat und dann kommt eine Zeile wie „if we're lucky we'll get old and die“, die so gut klingt, dass es unglaublich erscheint, dass sie nicht schon bei Leonard Cohen, Trent Reznor, Nick Cave oder Sinatra aufgetaucht ist.
Man kann Platten Jahreszeiten zuordnen und man kann die Kargheit von Viet Cong winterlich nennen. Doch um Frost zu bekommen, muss es etwas Wärmeres geben, das einfriert. Also ist „Viet Cong“ ein Winteralbum, aber nur so lange, bis es ein Frühlingswärmer, dann ein Sommerbrenner und schließlich ein Herbstknaller ist. Dann friert es wieder über. ,,They build these buildings, and they're built to break.’’ (aus ,,March Of Progress”)