LOU DOILLON
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LOU DOILLON
PLACES
Wir glaubten Lou Doillon zu kennen, doch da ist noch viel mehr. Um es mit ihren Worten so einfach zu umschreiben: “Ich hatte jeden Grund in der Welt, nicht mit der Musik anzufangen.“ So kam es, dass die Tochter von Jaques Doillon und Jane Birkin während ihrer Karriere als junge Schauspielerin und internationals Model einen Teil von sich zurückhielt: Die Sängerin.
„ICU”, ihre erste Single, war eine Offenbarung. Die eindringliche Stimme, die unwiderstehliche Melodie und die Atmosphäre versprachen eine große Zukunft. Der Eindruck wurde mit ihrer ersten EP bestätigt, die sie im letzten Sommer veröffentlichte.
Lou hat jahrelang Gitarre gespielt und Songs auf Englisch verfasst – ihre „private Sprache“. Ohne dem französischen Pop-Sänger, Songwriter und Produzenten Étienne Daho, der für Lou ein Mentor wurde, hätte sie wahrscheinlich niemals den Schritt ins Unbekannte gewagt. Die Veröffentlichung ihres Debütalbums „Places“ ist eine Befreiung für Lou Doillon und der Beginn ihrer neuen Karriere. Der Albumtitel ist eine zweifache Anspielung: Auf den Platz, den sie auf dem musikalischen Schachbrett einnehmen kann - und auf ihre persönliche Reise.
“Davor stand Lou zwischen zwei Welten – Mode und Film. Ich glaube, mit diesem Album hat sie endlich ihre Welt gefunden“, beschreibt es Zdar sehr elegant. Der Produzent (Phoenix, The Rapture, Beastie Boys, Cat Power, etc.) hat das Album in seinem Pariser Studio abgemischt. „Da war eine Art Mondlinie zwischen Étienne Daho und Lou Doillon”, fügt er hinzu und fast damit ein unglaubliches, ja unerwartetes Album zusammen. Als Hörer wird man an die großen Künstler von damals, aber auch von heute erinnert, wie Karen Dalton, Joni Mitchell, Feist und vielen anderen. “Lou erscheint mir mehr eine Soul- als eine Rock-Sängerin“, sagt Daho, dessen Produktion und schillernden Arrangements auf „Places“ zu seinen bisher besten gehören.
Nach dem Eröffnungstrack “ICU” präsentiert Lou Doillon “Devil Or Angel”, eine Ballade gesungen von einer befreiten Frau und zweifellos ein Song, der alles hat, was ein moderner Klassiker braucht. Bereits in einer Spanne von zwei Songs zeigt Lou Doillon ihre einzigartige Stimme und wunderschönes Timbre – und dabei ist dies erst der Anfang. Mit “One Day After Another “, das an die Erzählkunst Patti Smith erinnert, beschreibt sie melancholische Tage im Tempo eines Trommelwirbels, während sie bei “Make A Sound” mit direktem Pop aufwartet. Ähnlich wie Cat Power zeigt Lou Doillon eine musikalische Vielfalt: Ob Akustik-Tracks (“Same Old Game”) oder von Blechbläsern veredelter Soul („Jealousy“; „Questions And Answers“) – Lou Doillon überzeugt und fasziniert. Abgerundet wird das Album mit zwei ebenso hinreißenden Songs - “Places“, der Titeltrack, und „Real Smart“ – die ganz neue Perspektiven eröffnen. Das Album erreicht seinen Höhepunkt, wenn Lou Doillons klangvolle Stimme den perfekten Kontrast zu der zitternden Hoheit eines Kinderchors bildet.
Die stark autobiographischen Texte enthüllen Jahre der Vergänglichkeit, eine aufgewühlte Persönlichkeit (“Es sind Klagen die hauptsächlich mit dem Überleben zu tun haben“) und ein rebellisches Wesen („Aufsässig“, wie ein Songtitel hervorhebt).“Ich komme mit einer großen weiblichen Schwäche zurecht – und um das zu schaffen, bestehe ich auf einen männlichen Denkansatz. Eigentlich ist das ganze Album Männern gewidmet.” Songs wie „Same Old Game” haben eine catharische Bedeutung für die Sängerin, die fasziniert ist von den Texten von Leonard Cohen und Lhasas Arbeiten.
Wir dachten, wir kennen sie, aber in diesen vierzig Minuten, stellt Lou Doillon alles auf den Kopf. Kurz vor ihrem 19. Geburtstag hat sich Lou Doillon in eine beispiellose Sängerin und Songwriterin verwandelt.
Lou Doillon "Devil or Angel" from Verve Music Group on Vimeo.