Für die Süddeutsche Zeitung stehen NAOMI spätestens seit ihrem jüngsten Album The Big Shapes „in einer Reihe mit den Pet Shop Boys“. Die Intro schwärmte schon früher, man habe so einen Mix aus folky und elektronisch „noch gar nie gehört“, und der Rolling Stone attestierte, bei NAOMI ginge es um "um nicht mehr und nicht weniger als die ganz große Geschichte des lebensrettenden Synthie-Pop-Songs". Und da hatten die Schreiber die Band noch nicht mal live gesehen. Auf Platte spielt das Prenzlberger Duo seinen so eigenwilligen wie hymnischen Elektropop schon bald ein Jahrzehnt: Bernd Lechler und Nico Tobias sind 2001 von der Elbe an die Spree gezogen und haben seither vier Alben veröffentlicht. Songs wie „Dragon Tree“ oder „King Kong is Not Dead“ dürfte jeder kennen, der in der Hauptstadt hin und wieder zum Beispiel Radio Eins hört. Nach Konzerten in Moskau, Prag oder zuletzt Istanbul treten NAOMI im Lido das erste Mal auf heimischem Boden als Quartett auf: Drummer Sebastian Deufel (sonst bei Gisbert zu Knyphausen) ist live schon seit der Big Shapes-Tour dabei, mit Patrick Frankowski (vormals Jimi Tenor) am Bass trägt nun ein viertes Mitglied zu Klangfülle und -tiefe bei. Gemeinsam hat die Band bereits einige Songs für das nächste Album fertiggestellt, die dringend schon mal live ausprobiert werden wollen. Gleich mehrere Premieren also Grund genug für NAOMI, das Studio zwischendurch zu verlassen und sich mal wieder unter Leute zu bewegen

BIG BÄÄHM

Die Berliner Indielectro 2.0 Blase zieht am Samstag nach Kreuzberg, mit gewohnt stilsicherer Akrobatik an den Reglern vom Karrera Klub und King Kong Kicks DJ Christian Vorbau.