Konzert
TUSQ
Tusq verfahren auf von Hektik oder Aufgeregtheit vermeidende Art und Weise, ohne dass es ihren Liedern ansatzweise an Druck mangeln würde. Geschult an Lieblingsbands wie Soundtrack Of Our Lives oder Motorpsycho in ihren poppigen Phasen (man mag da auch weiter zurückdenken an Chameleons o.ä.) servieren die Hamburger/Berliner sachte ins hymnenhafte greifende Melancholiewunder, die ihre Einwandfreiheit aus der Kompetenz und nie geschwundenen Musikbegeisterung der Bandmitglieder beziehen – das Ergebnis lässt sich als überaus beeindruckend bezeichnen. „Patience Camp“, eingespielt in Finnland mit Produzent Jürgen Hendlmeier, erschien Ende Oktober. Deshalb ist es wahrscheinlich auch eine Platte wie Skandinavien: melancholisch, träumerisch, unendlich weit und einfach schön. Vom ersten Ton an merkt man, dass hier Musiker bei der Sache sind, die schon lange und in verschiedenen Kombinationen spielen. Die Mitglieder von Tusq waren in so illustren Bands wie D-Sailors (Uli Breitbach, Sänger, Organist und Akkordeonist), The Coalfield (Holger Lüken am Schlagzeug), Herrenmagazin (Paul Konopacka am Bass) oder Schrottgrenze (Timo Sauer an der Gitarre) tätig und bilden somit in etwa eine deutsche All-Star-Indie-Punk-Rock-Band von besonderer Güte. Ein Eindruck, der vor allem live unterstrichen werden soll, sind doch all diese Gruppen für ihre ausufernden und eindrücklichen Bühnenperformances bekannt oder bekannt gewesen.
Tusq wird dem in nichts nachstehen!