Do
09
September
2010
20:00
Einlass
21:00
Start
Do
09.09.
20:00
Einlass
21:00
Start
Konzert
17,00 €
Vorverkauf
+ Geb
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THE PIPETTES

The Pipettes waren nie eine typische Popband. Als andere Musiker gerade frisch in ihre Röhrenjeans schlüpften, standen die Girls in gepunkteten Kleidern da und brachten eingängige Mitsingsongs, die sich mit viel Popappeal Phil Spectors Sound- prinzipien verschrieben haben. Mädels, die retrogefärbte Musik spielten und dazu synchron tanzten, das waren The Pipettes im Jahr 2006. Ihre Reminiszenzen an Popbands der späten 50er schlugen voll ein. „Pull Shapes“ ist noch heute ein garantierter Hit in Indie-Diskos. Mit diesem Sound eroberte das Damentrio nicht nur Europa. In Asien hinderte sie nur eine gewisse J-Lo daran, auf Platz eins der Charts zu klettern. The Pipettes waren oft einen Schritt weiter als ihre Kollegen. Das liegt daran, weil sie nicht auf der Stelle traten, sondern da sie sich stets auf die Reise hin zu neuen Sounds begaben. Und wenn dabei Teile der Band auf der Strecke bleiben mussten – wie es vor allem 2008 der Fall war – wurde dieses Opfer eben gebracht. Drummer Joe Lean verließ die Band, um mit Jing Jang Jong andere musikalische Wege zu gehen. Auch Rose Elinor Dougall and RiotBecki verließen The Pipettes, um Solokarrieren zu verfolgen. Im Guten ging man in verschiedenen Richtungen. Sängerin Gwenno, die „Pull Shapes“, sang holte am Ende desselben Jahres ihre Schwester Ani ins Boot, um von nun an mit ihr, mit Alex White (The Electric Soft Parade) an den Drums, Monster Bobby an der Gitarre, Jon am Bass und Seb am Keyboard weiter neue Sounds zu suchen. Diese Reise ging fort aus dem Hafen des Girl-Pops mit harmonischem Gesang, hin zu breitbandformatigem Powerpop, der sich in Zeiten der Disco-Ära zu Hause fühlt. Als ihr Majorlabel insistierte, dass Mark Ronson das neue Werk zu produzieren habe, zogen The Pipettes weiter. Die Band wollte selbstständig Entscheidungen treffen. Also klopften die Musiker an die Tür von Martin Rushent, des sich schon fast im Ruhestand befindenden Produzenten der Stranglers, Shirley Bassey, der Buzzcocks oder von Human League’s „Dare“. Nach nur einmaligem Hören eines Demos sagte Martin sofort zu und setzte sich ein letztes Mal hinter das Pult. Für’s Erste scheinen The Pipettes an einem neuen Hafen angelangt zu sein. Dass sie dazu ihr Image hin zu skurrilem „Alien Chic” gewechselt haben, mag viel Fans verstören, doch letztendlich wird sie die Tanzbarkeit der Stücke des neuen Album „Earth Vs. The Pipettes“ überzeugen. Darin scheint sich plötzlich eine ganz andere Band zu präsentieren, eine frisch im Discozeitalter angekommene. Studio 54, Larry Levan und Philly Soul beeinflussen den Sound der Pipettes des Jahres 2010. Frustration und Traurigkeit in den Texten und klassische Hooklines schaffen drama- tischen Pop, der auch nach hunderten Rotationen schimmernd und frisch bleibt.
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