Konzert
15,00 €
Abendkasse
12,00 €
Vorverkauf
+ Geb
XIU XIU
Um Irritationen zu vermeiden, einige Fakten vorab:
1. Der Bandname spricht sich 'Schu Schu' und entstammt dem chinesischen Film "Xiu Xiu: The Sent-Down Girl".
2. Der Protagonist lebt seit Jahren offen homosexuell. Daher auch die vermeintlich weibliche Perspektive in den Lyrics.
3. Xiu Xiu besitzen kein festes Bandgefüge, es handelt sich vielmehr um das Projekt von Jamie Stewart.Für Studioaufnahmen und Tourneen bezieht er verschiedene Musiker mit ein.
So viel zu den Grundlagen. Die Kunst von Jamie Stewart zu beschreiben, gestaltet sich dagegen um einige Potenzen schwieriger. Das geht so weit, dass qasi keine Review, die bislang zu einem der Alben erschien, auf Floskeln wie 'einzigartig', 'unbeschreiblich' und 'mit Worten nicht fassbar' verzichtet. Denn Xiu Xiu machen Musik abseits von allem und allen. Antipop voller Hingabe, Dramatik und Dekadenz. Postrock, Synthienoise, Singer/Songwriter und zirka ein Dutzend weiterer Klangwelten, für die es noch gar kein Label gibt. Das Projekt entsteht 2000 im kalifornischen San Jose. Neben Jamie Stewart und Cory McCulloch zählen Yvonne Chen und Lauren Andrews (beide heute nicht mehr dabei) zu den Gründungsmitgliedern. Wenig später erweitert Caralee McElroy das lockere Bandgefüge. Sämtliche Mitwirkenden spielen die unterschiedlichsten Instrumente, weswegen auch eine feste Rollenverteilung von vornherein überflüssig erscheint. Die einzige konstante Größe stellt Stewart bzw. seine Stimme. Sie erzählt mal flüsternd, mal martialisch schreiend aus dessen Leben. Von Verzweiflung, vom Scheitern. Von Liebe und Hass, Sex und Gewalt. Mit Beiträgen zu einigen Compilations machen Xiu Xiu von sich Reden, bis 2002 das Langspieldebüt "Knife Play" im Plattenladen steht. Ein halbes Jahr später veröffentlichen sie die EP "Chimes Of The Chapel". Das selbstgesteckte Ziel, eine Platte per anno zu veröffentlichen, halten Stewart und Co. anschließend konsequent ein: Auf Platte Nummer zwei ("A Promise") folgt exakt zwölf Monate später mit "Fabulous Muscles" der bislang zugänglichste Popentwurf. Konträr zur relativ leichten Verdaulichkeit der Musik steht die inhaltliche Verschärfung. Themen: kaputte Kindheit, Missbrauch, Selbsthass und enttäuschte Zuneigung. In "Support Our Troops OH!" malt der Xiu Xiu-Chef ein grausames Kriegsszenario vor das geistige Auge. Im Sommer 2005 erscheint "La Forêt". Das bislang düsterste Album wirkt wieder zerrissener als "Fabulous Muscles" und wartet mit einigen Herausforderungen auf: Der Industrialtrack "Saturn" streift die Grenze zur Unhörbarkeit, während "Dangerous You Shouldn't Be Here" mehr Poesievortrag als Song ist. Insgesamt erzeugen Xiu Xiu damit aus einem scheinbaren Durcheinander von fiebrigen Persönlichkeitsskizzen, Technobeats und exotischer Instrumentierung (Harmonium, Vibraphon, Klarinette, Mandoline, Autoharp) einen verstörenden und zugleich mitreißenden Sound. Wie es sich für einen Workaholic gehört, entlässt Stewart auch in den Folgejahren regelmäßig neue Songs in eine Welt, die ihm vermutlich so befremdlich erscheint wie er ihr. Cousine Caralee McElroy singt auf "The Air Force" ihr erstes, komplett selbstgeschriebenes Stück, während der Protagonist den tragischen Kampf gegen seine eigenen Dämonen u.a. auf "Women As Lovers" weiter ausfechtet. Ohne die geringste Aussicht auf Erfolg.
1. Der Bandname spricht sich 'Schu Schu' und entstammt dem chinesischen Film "Xiu Xiu: The Sent-Down Girl".
2. Der Protagonist lebt seit Jahren offen homosexuell. Daher auch die vermeintlich weibliche Perspektive in den Lyrics.
3. Xiu Xiu besitzen kein festes Bandgefüge, es handelt sich vielmehr um das Projekt von Jamie Stewart.Für Studioaufnahmen und Tourneen bezieht er verschiedene Musiker mit ein.
So viel zu den Grundlagen. Die Kunst von Jamie Stewart zu beschreiben, gestaltet sich dagegen um einige Potenzen schwieriger. Das geht so weit, dass qasi keine Review, die bislang zu einem der Alben erschien, auf Floskeln wie 'einzigartig', 'unbeschreiblich' und 'mit Worten nicht fassbar' verzichtet. Denn Xiu Xiu machen Musik abseits von allem und allen. Antipop voller Hingabe, Dramatik und Dekadenz. Postrock, Synthienoise, Singer/Songwriter und zirka ein Dutzend weiterer Klangwelten, für die es noch gar kein Label gibt. Das Projekt entsteht 2000 im kalifornischen San Jose. Neben Jamie Stewart und Cory McCulloch zählen Yvonne Chen und Lauren Andrews (beide heute nicht mehr dabei) zu den Gründungsmitgliedern. Wenig später erweitert Caralee McElroy das lockere Bandgefüge. Sämtliche Mitwirkenden spielen die unterschiedlichsten Instrumente, weswegen auch eine feste Rollenverteilung von vornherein überflüssig erscheint. Die einzige konstante Größe stellt Stewart bzw. seine Stimme. Sie erzählt mal flüsternd, mal martialisch schreiend aus dessen Leben. Von Verzweiflung, vom Scheitern. Von Liebe und Hass, Sex und Gewalt. Mit Beiträgen zu einigen Compilations machen Xiu Xiu von sich Reden, bis 2002 das Langspieldebüt "Knife Play" im Plattenladen steht. Ein halbes Jahr später veröffentlichen sie die EP "Chimes Of The Chapel". Das selbstgesteckte Ziel, eine Platte per anno zu veröffentlichen, halten Stewart und Co. anschließend konsequent ein: Auf Platte Nummer zwei ("A Promise") folgt exakt zwölf Monate später mit "Fabulous Muscles" der bislang zugänglichste Popentwurf. Konträr zur relativ leichten Verdaulichkeit der Musik steht die inhaltliche Verschärfung. Themen: kaputte Kindheit, Missbrauch, Selbsthass und enttäuschte Zuneigung. In "Support Our Troops OH!" malt der Xiu Xiu-Chef ein grausames Kriegsszenario vor das geistige Auge. Im Sommer 2005 erscheint "La Forêt". Das bislang düsterste Album wirkt wieder zerrissener als "Fabulous Muscles" und wartet mit einigen Herausforderungen auf: Der Industrialtrack "Saturn" streift die Grenze zur Unhörbarkeit, während "Dangerous You Shouldn't Be Here" mehr Poesievortrag als Song ist. Insgesamt erzeugen Xiu Xiu damit aus einem scheinbaren Durcheinander von fiebrigen Persönlichkeitsskizzen, Technobeats und exotischer Instrumentierung (Harmonium, Vibraphon, Klarinette, Mandoline, Autoharp) einen verstörenden und zugleich mitreißenden Sound. Wie es sich für einen Workaholic gehört, entlässt Stewart auch in den Folgejahren regelmäßig neue Songs in eine Welt, die ihm vermutlich so befremdlich erscheint wie er ihr. Cousine Caralee McElroy singt auf "The Air Force" ihr erstes, komplett selbstgeschriebenes Stück, während der Protagonist den tragischen Kampf gegen seine eigenen Dämonen u.a. auf "Women As Lovers" weiter ausfechtet. Ohne die geringste Aussicht auf Erfolg.
KRISTEN
Kristen aus Polen sind eine Band, an deren Shows man mit einem leichten Schwindelgefühl und der Frage wie so etwas denn möglich sei, zurückdenkt. Postrock als Basis, in die Chicagoer-Richtung gehend. Irgendwo zwischen Tortoise und Karate, Don Caballero und den deutschen Gaston. Ihre Livequalitäten sind nicht untertrieben gesprochen legendär und in all den Jahren teilten sie sich die Bühne mit Bands wie Tortoise, Karate, Deerhoof, Chokebore oder auch Melt Banana. Die letzten Shows liegen irgendwo 2004/2005 zurück, seitdem standen die Räder im Uhrwerk Kristen still, doch seit Anfang des Jahres kommt wieder Bewegung in die Sache. Eine neue Vinyl-Veröffentlichung ist im Vorfeld der Tour geplant. Unbedingt reinhören.